Verhaltenskodex

projektwerft Verhaltenskodex

projektwerft – Verhaltenskodex, Umsetzung und Ziele
(Code of conduct, realization and goals)
Status: 07/2021


Nicht nur ein Verhaltenskodex
Unser neu formulierter Verhaltenskodex besteht in Teilen aus den zuvor vorhandenen Dokumenten „Selbstverpflichtung zu fairem, nachhaltigem und wahrhaftigem Handeln“ und „Leitsätze für die tägliche Arbeit“ der projektwerft GbR. Diese Dokumente verlieren hiermit nicht ihre Gültigkeit, sondern werden zusammengeführt, erweitert und in Teilen differenziert.

Zusätzlich integrieren wir in dieses Dokument ab sofort auch die erfolgte Umsetzung und unsere Ziele für die zukünftige Optimierung in unserem konkreten Handeln.


Präambel
Die projektwerft GbR wurde von Jens Nolte und Christoph Steinhard als Unternehmen gegründet, das sich einer Netzwerk-Architektur zwischen selbstständigen Experten sowie Unternehmen und Institutionen unterschiedlicher Größen und Kompetenzen zugehörig sieht.

Das Handeln der Gesellschafter und aller Vertreter*innen von projektwerft steht immer in der Verantwortung einer demokratischen, sozialen und rechtsstaatlichen Gesellschaft, der wir uns zugehörig fühlen und für die wir mit unserem Tun Verantwortung übernehmen.

Dieser Verantwortung sind sich die Gesellschafter seit der Gründung von projektwerft bewusst. Aus diesem Grund haben wir das Unternehmen mit Vorsätzen des nachhaltigen, ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Handelns gegründet. 

Seit der Gründung werden die Entscheidungen der Gesellschafter immer wieder in Bezug auf ein bewusstes, faires und nachhaltiges Zusammenarbeiten und Handeln überprüft und gegebenenfalls optimiert.

Wir sehen uns nicht einem Wachstum im Sinne der Vergrößerung oder Profitoptimierung des Unternehmens verpflichtet. Stattdessen sind wir vielmehr einem Wachstum im Sinne der Erweiterung der Fähigkeiten und Unterstützungsoptionen aller Partner*innen innerhalb unserer Kooperationen verpflichtet.


Werte 
Wir sehen uns insbesondere den folgenden Werten, wie sie in der "Erklärung der Menschenpflichten" bzw. "A Universal Declaration of Human Responsibilities" zusammengefasst sind, verpflichtet:
  • Verantwortungsbewusstsein

  • Achtung vor dem Leben

  • Gerechtigkeit

  • Solidarität

  • Fairness

  • Wahrhaftigkeit

  • Toleranz

  • Meinungsfreiheit
  • Gegenseitige Achtung
Gleichzeitig sehen wir die Unterstützung der „Ziele für eine nachhaltige Entwicklung“ der UN als unsere gesellschaftliche Verpflichtung an.


Organisches Agieren
Aufgrund der Grundkonzeption des Unternehmens projektwerft, sind wir nicht auf eine personelle Vergrößerung des Unternehmens ausgerichtet. Dennoch entwickeln wir gelegentlich mit unseren Geschäftspartner*innen Projekte, die eine personelle Unterstützung über die Personenzahl der Gesellschafter hinaus erfordert. Für diese Projekte arbeiten wir mit freien Mitarbeiter*innen zusammen und stellen für langfristige Projekte auch feste Mitarbeiter*innen an. Damit unsere Unterstützer*innen, auch im Falle der Beendigung eines Projektes, jederzeit wieder mit guten Voraussetzungen in andere Anstellungen wechseln können, bieten wir permanent Optionen zur persönlichen Weiterbildung an und fordern ebenso zu gemeinsamen Fortbildungsprojekten auf.

Unserer sozialen Verantwortung kommen wir auch dadurch nach, dass wir alle freien und festen Mitarbeiter*innen fair, angemessen und den Leistungen entsprechend honorieren. Dabei sind für uns auch die sozialen Absicherungen für unsere festen Angestellten selbstverständlich. Bei den Honoraren für freie Mitarbeiter*innen achten wir auf faire Konditionen, die auch diesen selbstständig arbeitenden Projekt-Unterstützer*innen eine selbstbestimmte, vollständige soziale Absicherung ermöglichen.

Diesen Zielen sind wir in der Vergangenheit nachgekommen und werden dies auch weiterhin fortzusetzen.


Weiterentwicklung und Veränderung
Den Gesellschaftern ist bewusst, dass sich unsere globalen Gesellschaften in einem permanenten Veränderungsprozess befinden und wir uns immer wieder aufs Neue auf größere Veränderungen einlassen müssen. Die Beschäftigung mit neuen Technologien, Methoden und sich verändernden Umständen gehört daher zu unseren alltäglichen Tätigkeiten.

Durch wiederkehrende Impulsgespräche und Aufforderungen zur Diskussion über potenzielle gesellschaftliche Veränderungen oder Optimierungsoptionen möchten wir dazu beitragen, dass alle Team-Mitglieder einen wachen Geist und Blick für Veränderungen entwickeln und behalten können. Das Hinterfragen und die Kritik an bisherigen Vorgehensweisen gehört für uns zu einer offenen Diskussionskultur.

Eine offene und faire Kommunikation fordern wir von allen unseren freien und festen Mitarbeiter*innen und unterstützen diese – auch wenn diese Art der offenen Kommunikation temporäre Unannehmlichkeiten und Herausforderungen für die Gesellschafter mit sich bringen können. Wir sind davon überzeugt, Weiterentwicklung funktioniert besonders gut in der gemeinsamen, offenen Arbeit an Optimierungen.


Investitionen in die Weiterentwicklung
Seit Gründung des Unternehmens leiten wir einen Teil der Gewinne in sogenannte Entwicklungsprojekte des Unternehmens. Die Projekte haben häufig einen experimentellen Charakter und es können im „Learning by Doing“-Verfahren neue Kompetenzen erworben werden. An diesen Projekten können sich alle freien und festen Mitarbeiter*innen beteiligen. Für alle festen Angestellten gibt es die Option, sich mit 10% der Arbeitszeit in diesen Projekten zu engagieren und gemeinsam neue Fähigkeiten zu erlernen oder schon vorhandenes Wissen zu teilen.

Projekte dieser Art sind zum Teil auch Pro Bono Projekte für gemeinnützige Unternehmen, die wir damit unterstützen und gleichzeitig das Wissen und die Erfahrungen aller Projektbeteiligten erweitern.

In der Vergangenheit wurden konkrete Projekte von Vereinen wie „Startrampe.net e.V.“ und „Gefangene helfen e.V.“ unterstützt. Ebenso sind eigene Entwicklungsprojekte wie „Coffeefinder“ und die „Coffeefinder Hamburg“ App, das „Medienwolken Modell“, „Kommunikation 2020“ und „Kommunikation 2030“, die „Virtual Reality Hamburg Meetups“, das „Virtual Reality Barcamp“ in Hamburg, sowie Prototypen von Virtual Reality Applikationen oder 360°-Rundgängen und andere Informations- und Weiterbildungsprojekte entstanden und als projektwerft Entwicklungsprojekte umgesetzt worden.

Zusätzlich ermutigen wir alle projektwerft Mitarbeiter*innen zu individuellen Weiterbildungsprojekten und Teilnahmen an Konferenzen, Workshops, Barcamps und ähnlichen Formaten, die durch Zeitkontingente oder finanzielle Unterstützung von bis zu 50% der Aufwände vom Unternehmen unterstützt werden. In begründeten Fällen übernimmt das Unternehmen bis zu 100% der zeitlichen und finanziellen Aufwände.

In Zukunft werden wir diese Bemühungen fortsetzen und gegebenenfalls weitere Optimierungen in unsere Weiterbildungsaktivitäten einfließen lassen.


Gesundheit
Der Schutz und die Förderung der individuellen Gesundheit wird bei projektwerft sehr ernst genommen. Wir unterstützen unsere Mitarbeiter*innen bei der gesundheitsgerechten Gestaltung des Arbeitsplatzes und Umfeldes.

Diesen Zielen sind wir in der Vergangenheit zu 100% nachgekommen und werden dies auch weiterhin fortzusetzen.


Zusammenarbeit
Von allen Mitarbeiter*innen und Geschäftspartner*innen erwarten wir einen fairen, nachhaltigen, sozialen und rechtskonformen Umgang mit allen involvierten Projektbeteiligten.

In der internen Zusammenarbeit unterstützen wir die Vermeidung von Diskriminierung, unsozialem oder auf sonstige Weise schädlichem Verhalten durch regelmäßige Retrospektiven und die Stärkung der kritischen Auseinandersetzung bei Teamgesprächen über entsprechende Themen. Alle Mitarbeiter*innen fordern wir zu direkter, offener Kritik an vorhandenen ungünstigen Handlungsweisen der Vertreter*innen von projektwerft auf, um positive Veränderungen gemeinsam zu erarbeiten. Eine anonyme Kritikbox für Kritik und Optimierungsvorschläge, steht allen zu Verfügung, die nicht als Urheber*in genannt werden möchten.

Wir sind davon überzeugt, dass es in der heutigen Zeit keine eindeutige Abgrenzung zwischen Privatleben und Arbeitszeit gibt und sich private Umstände auf das gesamte Leben – also auch die Arbeitszeit – auswirken und umgekehrt. Daher berücksichtigen wir diesen Umstand auch bei der Zusammenarbeit. In regelmäßigen Befindlichkeitsrunden und bei Statusgesprächen soll die Sensibilität für außerberufliche Einflüsse auf die Team-Arbeit erhöht werden. Für uns gehören gegenseitige Unterstützung, soziales Mitdenken und Rücksichtnahme zu den Erfolgsfaktoren einer guten und zielführenden Zusammenarbeit.

Diesen Zielen sind wir in der Vergangenheit nachgekommen und werden dies auch weiterhin fortzusetzen.


Rechtskonformes Handeln im Wettbewerb
Wir verpflichten uns, auf jegliche unredliche Einflussnahme zur Erlangung von Vorteilen gegenüber Mitbewerbern oder unseren Projektpartnern zu verzichten. Bei der Ausführung der vertraglich geschuldeten Leistungen verpflichten wir uns sämtliche deutschen Rechtsvorschriften zur Bekämpfung von Korruption einzuhalten. 

Diesen Zielen sind wir in der Vergangenheit nachgekommen und werden dies auch weiterhin fortzusetzen.


Umwelt
Obwohl wir als Dienstleistungsunternehmen keine manifesten Produkte mit einem entsprechenden ökologischen Fußabdruck erzeugen, sind wir uns als Nutzer und Verbraucher solcher Produkte für die Bereitstellung unserer Dienstleistungen bewusst.
 
Seit Gründung des Unternehmens sind wir bemüht unser Handeln auch im Sinne der ökologischen Nachhaltigkeit zu überprüfen und zu optimieren. Mit verschiedenen Maßnahmen nutzen wir vorsichtig die natürlichen Ressourcen, die uns zur Verfügung stehen und suchen nach Alternativen zu unserem bisherigen Handeln.

Projektwerft unterstützt Mitarbeiter*innen bei der Nutzung klimaneutraler Fortbewegungsmittel und der Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs durch die Finanzierung von ÖPNV-Abonnements. Wir entscheiden uns bewusst gegen den Einsatz von Dienstfahrzeugen und nutzen stattdessen überwiegend öffentliche Verkehrsmittel.

Seit der Gründung im Jahr 2002 wurden Dienstreisen zu über 95% per Bahn und ÖPNV durchgeführt. Nur in besonderen Fällen wird die Nutzung von Flugverbindungen oder von Car Sharing Modellen toleriert. Seit Jahren nutzen wir gemeinsam mit unseren Kund*innen alternative Hilfsmittel, wie Video-Konferenz-Systeme, um die Reisetätigkeiten aller Mitarbeiter*innen weiter zu reduzieren.

Die Vermeidung der Verschwendung von Ressourcen erreichen wir ebenso durch: 
  • den Einsatz energiesparender Geräte (z.B. energieeffiziente Notebooks) bzw. Technologien (z.B. LED-Technologie statt herkömmlicher Lösungen).
  • Erneuerung von Geräten nur sofern notwendig.
  • Anschaffung von nachhaltigen und fair produzierten Produkten.
  • Bevorzugung des Kaufs von gebrauchten oder erneuerten Produkten.
  • Nutzung von klimaneutralen digitalen Services oder zumindest von Angeboten mit stark reduziertem CO2-Fußabdruck.
  • Generelle Förderung der bewussten Müllvermeidung.
  • Konsequente Mülltrennung.
  • Lebensverlängerung von Produkten durch Zweitverwertung (z.B. als Spenden an Sozial-Kaufhäuser).
  • Rückführung in Wertstoff-Recycling Prozesse durch professionelle Entsorgungs-Unternehmen.
  • Unterstützung von Organisationen, die zur Kompensation von CO2-Emissionen beitragen.

Ziel für 2021 ist es, den CO2-Fußabdruck von allen festen projektwerft Mitarbeiter*innen zu 50% über die Unterstützung von nachhaltigen Projekten, die Emissions-Kompensationen durchführen, zu kompensieren. Im Jahr 2022 wollen wir diesen Wert auf 75% erhöhen und 2023 auf einen Wert von 100%. Dafür nehmen wir den Wert für eine durchschnittliche Verbrauchsperson in westlichen Industrieländern von ca. 11 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr als Grundlage an, ungeachtet der Tatsache, dass die Gesellschafter und die aktuell für projektwerft tätigen Mitarbeiter*innen ihre persönlichen Emissionen, durch eine bewusst nachhaltige Lebensweise schon deutlich unter diesen Wert reduziert haben.

Langfristig wollen wir dazu beitragen eine weitere Reduzierung unseres Fußabdrucks als Unternehmen und als Personen, durch bewusstes nachhaltiges Handeln oder durch bewussten Verzicht auf ungünstiges Handeln, zu erreichen und zusätzlich eine Überkompensation unserer Emissionen dafür zu nutzen, die Verringerung von weltweiten Emissionen zu beschleunigen. Wir hoffen damit Bedingungen schaffen zu können, die für nachfolgende Generationen, als positiv und lebenswert angesehen werden.



Wahrhaftigkeit 
Wir verpflichten uns, Inhalte, die wir selbstständig und in eigener Verantwortung veröffentlichen, nach bestem Wissen und Gewissen vor der Veröffentlichung zu überprüfen.


Jens Nolte + Christoph Steinhard
(Geschäftsführende Gesellschafter der projektwerft GbR) 


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