von Kirsten Poneß
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03 Apr., 2018
Schreiben wir in Zukunft noch selbst oder übernimmt das bald schon eine künstliche Intelligenz? Das war das Thema am letzten Donnerstag beim betabreakfast im betahaus Hamburg . Nahezu jeden Donnerstag um 10 Uhr bietet der Coworking Space im Hamburger Schanzenviertel ein Frühstück an, bei dem Coworker und Gäste sich kennenlernen und zusätzlich interessanten Vorträgen lauschen können. Was einzelne von uns hin und wieder als impulsreichen Start in den Donnerstag wählen. Das Thema der vergangenen Woche wollten wir, als Digitalagentur, die sich besonders den Herausforderungen zukunftsorientierter Medien annimmt, nicht entgehen lassen. Wir haben kurzerhand unser eigenes wöchentliches Frühstück ins betahaus verlegt. Und es hat sich gelohnt. Das was Dasha, eine Journalistin und Gründerin aus Weißrussland, zu ihrem KI-Tool „ Exponenta “ erzählte, hörte sich hochspannend an. Noch ist das Werkzeug, das nur mit Daten gefüttert werden soll und dann auf Grundlage von komplexen algorithmischen Prozessen eigenständig einen Text für eine bestimmte Zielgruppe erstellen können soll, in der Testphase. Noch schreibt die KI nicht allein, sondern versucht anhand von ausgewerteten Daten, Vorschläge für eine Textoptimierung zu geben. Dabei geht es nicht um SEO, sondern darum, dass der Text viral geht, also schnell und oft in einer relevanten Nutzergruppe geteilt wird. Aber das Ziel ist es, so versicherte Dasha, dass der Autor nur noch Fakten sammeln und eingeben muss. Anschließend spuckt das Werkzeug einen optimierten, vielleicht auch erweiterten Text für eine zuvor definierte Personengruppe aus. Mit den gleichen Fakten kann es ohne viel Aufwand Texte für weitere Zielgruppen kreieren. Das soll den Redaktionen helfen, viel Zeit und Geld zu sparen. So ein Tool wäre vor allem bei Inhalten im Social Media Bereich hilfreich, damit die virale Performance der Texte die passenden Personengruppen erreicht. Auf der Seite von Exponenta wird damit geworben, dass das Werkzeug schon vorher errechnet, wie viral ein Text sein wird. Dabei nutzt es das maschinelle Lernen, NLP und neuronale Netze, um die Komplexität der Viralität zu entschlüsseln. Die meisten der anwesenden Redakteure und anderen Text-Profis waren zurückhaltend aber interessiert. Einige sahen durchaus auch das Potenzial des KI-gestützten Schreibens. Einen Einwand, ob die KI auch für Printmedien einzusetzen sei, musste Dasha verneinen, denn die Anwendung basiert natürlich auf Onlineanalysen, die es beim Printerzeugnis eben nicht gibt. Bleibt abzuwarten, ob sich so ein Tool durchsetzen wird, oder ob jeder Redakteur doch lieber an seinem eigenen Stil festhalten möchte und es nicht einer Maschine überlassen will, was bei seinem Text herauskommt. Ich denke, es wird in einigen Bereichen sehr gut einsetzbar sein, bestimmt im Social Media, PR- und B2B-Bereich oder für Newsseiten für besondere Zielgruppen. Wir bleiben am Ball und verfolgen das Thema weiter. #betahaus Hamburg #Digitalisierung #Künstliche Intelligenz #Machine Learning #Zukunft der Arbeit